Sonntag, 13. April 2008

Wie man in der Öffentlichkeit unbemerkt Kokain schnupft!

Neulich in Amerika: es war vorherzusehen - ich bekam Schnupfen. Unsere amerikanischen Waffenbrüder haben zweifellos viele Macken, zu den für mich gefährlichsten gehört jedoch Ihr Wahn in Bezug auf Klimaanlagen. 30 Grad Celsius (86 Fahrenheit), man schwitzt draußen in Shorts und T-Shirt, sobald man jedoch ein öffentliches Gebäude betritt, sollte man den Norweger-Pulli auspacken.

So saß ich nun auf dem Heimflug in der Frequent-Traveller-Launch und versuchte erfolglos die Extra-Strongth-Gegen-Alles-Tabletten zu öffnen, die ich rezeptfrei am Kiosk gekauft habe. Man hält es in diesem Land zwar für ungefährlich, jedem Trottel eine Waffe zu verkaufen, in anderen Angelegenheiten ist jedoch eher Übervorsicht angebracht. Nicht nur die Hinweise, daß man in der Mikrowelle keine Katze trocknen soll beim Fahren von Wohmobilen nicht nach hinten gehen soll (google nach Merv Grazinski) - nein, auch diese Erkältungstabletten hatten eine Kindersicherung, die mein 4-jähriger Sohn vermutlich sofort geknackt hätte, die mich jedoch zur Verzweiflung brachte. So endete der Vorgang in der Zerstörung der Tablette, was ein kleines Häufchen weißes Pulver auf dem Glastisch hinterließ. Ich saß nun mit meinem Schnupfen in der proppenvollen Launch und versuchte irgendwie unschuldig auszusehen.

Mit Koksen in der Öffentlichkeit ist es so eine Sache. Zwar ist es inzwischen in einigen deutschen Stätten üblich, daß hier und da mal in einer Kneipe oder einem Alternativkino ein Joint rumgeht. Ich habe jedoch noch nie gesehen, daß sich jemand lässig am Tresen eine Line gelegt hat. Warum nicht? Bedarf ist da. Man gehe nur am Wochenende in einen halbwegs angesagten Laden und man wird auf jedem Klo weiße Spuren finden (die mit etwas Glück für eine eigene Line reichen). So sind die Toiletten auch ewig besetzt, obwohl da bestimmt niemand zum Kacken sitzt.

Wem dies zu unappettitlich oder streßig ist - hier ein Tipp: Man gehe in einen gut sortierten Supermarkt und kaufe sich eine Flasche Mehrwasser-Nasenspray mit Schraubverschluß. Diese leert man zur Hälfte und vermischt sie je nachdem wie lange die Nacht werden soll mit 0,5 bis 2 Gramm Kokain auf. Das Pulver löst sich automatisch im Wasser auf und der Konsum ist wesentlich angenehmer. Aber vorsicht: wenn einen die Gier übermannt und man nur noch am Nachsprühen ist, dann wird das Hineingesprühte umgehend wieder hinaus laufen und selbst der letzte im Umfeld merken, daß da was nicht stimmt. Ein Kommtar: bei Mehrfachverwendung der Flasche mit Leitungswasser sollte man immer noch eine Messerspitze Salz hinzufügen - ansonsten greift es die Schleimheute an und man hat über Wochen Schnupfen.

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